VON
DR. KADE
Ein Feuchtigkeitsmangel in der Scheide führt zu einer zu trockenen Vaginalhaut und löst Scheidentrockenheit, Brennen und Juckreiz aus. Diese Beschwerden können Frauen jeden Alters betreffen und haben unterschiedliche Ursachen.
Die Einnahme von Präparaten mit einem niedrigen Östrogengehalt oder die einen Östrogendefizit verursachen, kann Scheidentrockenheit verursachen. Bei der Verhütung mit der Pille wird die körpereigene Östrogenproduktion unterdrückt. Das mit der Pille niedrig dosiert zugeführte Östrogen ist manchmal nicht ausreichend, um die regenerativen Prozesse im Beckenbodenbereich und damit auch in der Scheide aufrechtzuerhalten. Als Folge werden die Scheidenhaut sowie die Schleimhaut der Harnröhre und Blase dünner und empfindlicher, die Durchblutung ist vermindert, was wiederum eine unzureichende Befeuchtung und damit eingehenden verringerte Immunabwehr zur Folge hat.
Besonders in den Wechseljahren werden die Östrogen-Rezeptoren im Bereich des Beckenbodens und der Scheide nicht mehr ausreichend durch Östrogen aktiviert.
Insbesondere während der Schwangerschaft sowie in der Stillzeit treten oft Hormonschwankungen auf. Durch ein Ungleichgewicht der Scheidenflora wird der Feuchtigkeitsgehalt der Vagina gestört und es kann neben unangenehmem Jucken und Brennen auch zu Scheidentrockenheit kommen.
Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder Multiple Sklerose können ebenso wie eine Krebstherapie zu einer trockenen Scheide führen. Zudem kann die Feuchtigkeitsbildung in der Scheide durch persönliche, soziale und psychische Ursachen wie Angst, Stress oder Nervosität gestört werden. Übermäßiger Tabak- und Alkoholkonsum oder eine übertriebene Intimhygiene kann ebenfalls ein Austrocknen der Vaginalschleimhaut hervorrufen.
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