Gesundheitsfelder Gynäkologie Scheidentrockenheit

Scheidentrockenheit

Die Scheide, auch Vagina genannt, gehört zu den inneren Geschlechtsorganen der Frau und ist ein 10 bis 12 cm langer, dünnwandiger Kanal aus Bindegewebe und Muskeln. Die Scheide verfügt über Reinigungsmechanismen, die sie vor Infektionen schützt und sie gleichzeitig befeuchtet.

Warum aber ist die Scheide feucht? Auch ohne sexuelle Erregung ist die Scheide feucht. Aus dem Blutgefäßsystem der Scheinwand sichert Flüssigkeit, das sogenannte Transsudat. Bei sexueller Erregung wird die Scheidenwand zusätzlich durch Flüssigkeit aus den so genannten Bartholinschen Drüsen befeuchtet. Hier tritt ein schleimhaltiges Sekret aus, das den Geschlechtsverkehr angenehm macht. Das feuchte Milieu der Scheide schützt vor Erregern, die z. B. beim Sex, falsches Abwischen, Schwimmen oder Saunabaden in die Scheide gelangen könnten. Dank seines sauren pH-Werts von ca. 4 hemmt das Scheidenmilieu das Wachstum krankheitserregender Keime. Eine trockene Scheide entsteht, wenn sie Feuchtigkeit einbüßt. Dafür gibt es zahlreiche Ursachen. Scheidentrockenheit selbst muss dabei als Symptom verstanden werden.

  • Wechseljahre 
  • Einnahme der Mikro-Pille 
  • Östrogenmangel

 

Das Hormon Östrogen reguliert die Feuchtigkeit der Scheide

In der Haut der Scheide und im Bindegewebe im Beckenbodenbereich befinden sich eine Vielzahl von Rezeptoren für das weibliche Hormon Östrogen. Das Hormon reguliert die Erneuerung des Bindegewebes im Beckenbodenbereich und der die Scheide innen auskleidenden Zelllagen in besonderem Maße. Dabei werden auch die Blutgefäße der Scheidenwand weit gestellt, so dass mehr Feuchtigkeit aus der Scheidenwand in die Scheide gelangt. Östrogen fördert somit im Vaginalbereich Zellerneuerung, Durchblutung und Feuchtigkeitssekretion. Aber auch die Blase und Harnröhre werden durch Östrogen günstig beeinflusst.

Unter Östrogenmangel, wie er insbesondere in den Wechseljahren auftritt, werden die Östrogen-Rezeptoren im Bereich des Beckenbodens und der Scheide nicht mehr ausreichend durch Östrogen aktiviert, so dass sich die Zellerneuerung verlangsamt. Dies führt dazu, dass die Vaginalhaut und die Haut des Scheideneingangs dünner und empfindlicher werden. Die Durchblutung verschlechtert sich, das Gewebe verliert seine Feuchtigkeit und Elastizität.

Aber auch bei Frauen im gebärfähigen Alter kann es zu einem lokalen Hormonmangel im Beckenbodenbereich kommen. Dieser Hormonmangel kann Frauen betreffen, die mit einer niedrig dosierten Antibabypille verhüten, die zu der Gruppe der Östrogen-Gestagen-Kombinationspräparate gehört (z. B. Mikropille). Auch Antibabypillen oder Injektionspräparate, die nur ein Gestagen enthalten, können eine Scheidentrockenheit verursachen. Bei der Verhütung mit der Pille wird die körpereigene Östrogenproduktion unterdrückt. Das mit der Pille niedrig dosiert zugeführte Östrogen ist manchmal nicht ausreichend, um die regenerativen Prozesse im Beckenbodenbereich und damit auch in der Scheide aufrechtzuerhalten. Als Folge werden die Scheidenhaut sowie die Schleimhaut der Harnröhre und Blase dünner und empfindlicher, die Durchblutung ist vermindert, was wiederum eine unzureichende Befeuchtung und verringerte Immunabwehr zur Folge hat.

Symptome einer Scheidentrockenheit

Erste Anzeichen für einen Hormonmangel im Bereich der Scheide sind die verringerte Feuchtigkeit in der Scheide sowie eine dünner werdende Scheidenhaut. Beide Anzeichen bereiten betroffenen Frauen zum Teil erhebliche Beschwerden.

  • Oft führt die verringerte Feuchtigkeit in der Scheide zu Juckreiz, Brennen und Entzündung; selten bildet sich ein geringer Ausfluss aus der Scheide.
  • Eine dünner werdende Haut im Scheideneingang und in der Scheide kann ebenfalls zur Folge haben, dass es beim Sexualverkehr brennt oder Schmerzen auftreten. Nicht selten entstehen dann beim Geschlechtsverkehr kleine Risse, die zu leichteren Blutungen führen können.
  • Nicht immer ist ein Hormonmangel die Ursache einer Scheidentrockenheit. Auch psychische oder soziale Faktoren können dazu führen, dass die Feuchtigkeitsproduktion der Scheide gemindert ist oder ganz fehlt. Stress, Angst, Nervosität, aber auch Probleme in der Partnerschaft oder ein Trauma sind nur einige dieser Faktoren. 

 

Therapie von Scheidentrockenheit

Trockenheit der Scheide und eine dünne, weniger elastische Scheidenhaut sind meist Folge eines Östrogenmangels. Stellt der Arzt dies fest, hilft eine lokale Therapie mit dem natürlichen Östrogen Estriol in Form von Vaginalcreme oder Vaginalzäpfchen. Zur schnellen Behandlung der akuten Symptome vor dem Arztbesuch oder wenn eine Östrogentherapie kontraindiziert ist bzw. abgelehnt wird, kann ein Befeuchtungsgel angewendet werden.

Oft sind betroffene Frauen erleichtert, wenn der Frauenarzt/die Frauenärztin sie auf Probleme der trockenen Scheide, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder häufige Vaginal- und Harnwegsinfekte anspricht, da es immer noch vielen schwer fällt, dies von sich aus anzusprechen. Das ist auf eine gewisse Weise verständlich, jedoch völlig unnötig. Er/Sie wird die genaue Ursache feststellen, z. B. ob es sich um eine Scheideninfektion und/oder einen Hormonmangel handelt, und kann dann eine wirksame Therapie einleiten. Bis dahin hilft die Zufuhr von Feuchtigkeit durch die Anwendung eines Befeuchtungsgels. 

Liegt den Beschwerden der trockenen Scheide oder dünnen Scheidenhaut ein zu geringer Östrogenspiegel zu Grunde, wie er in den Wechseljahren auftritt, so bietet sich eine Therapie mit dem nur schwach wirksamen Östrogen Estriol, einem natürlichen Abbauprodukt, an. In Form von Scheidenzäpfchen oder einer Creme (Vaginalcreme) kann der Wirkstoff direkt dort angewendet werden, wo die Mangelerscheinungen auftreten – im Urogenitalbereich. Die lokale Anwendung von Östrogen bietet sich insbesondere an, wenn nur lokale Beschwerden auftreten. 

Lokale Hormontherapie in den Wechseljahren

Die lokale Behandlung des Hormonmangels kann jedoch auch bei Frauen erforderlich sein, die aufgrund anderer Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen oder Schlaflosigkeit bereits eine Hormontherapie erhalten. Die heute empfohlenen niedrigen Dosierungen der systemischen Hormontherapie reichen zum Teil nicht aus, das Östrogendefizit im Vaginalbereich auszugleichen. In Absprache mit dem Arzt sollte erwogen werden, ob zusätzlich vaginal anzuwendende Präparate mit Östrogen oder hormonfreie Alternativen für eine weitere Linderung der urogenitalen Beschwerden sorgen können.

Scheide mit Gel feucht halten

Östrogenhaltige Präparate sind nicht für alle Frauen gleich geeignet. So sind sie beispielsweise bei Frauen mit oder nach einer Brustkrebserkrankung kontraindiziert oder bei Frauen, die aus nicht-hormonellen Gründen unter Scheidentrockenheit leiden, nicht sinnvoll, da sie hier nicht die Ursache bekämpfen würden. Auch für Frauen, die Hormone vollständig ablehnen, kommen diese Präparate nicht in Frage. All diesen Frauen kann aber mit Befeuchtungsgelen geholfen werden. Befeuchtungsgele führen schnell und hormonfrei der Scheide die nötige Feuchtigkeit zu. Sie sind verschreibungsfrei und können sowohl im Akutfall als auch längerfristig angewendet werden. Auch zu Beginn einer Hormonersatztherapie kann ein Befeuchtungsgel angewendet werden, da bei dieser Therapieform die ggf. vorhandene Scheidentrockenheit nicht sofort nachlässt. Neben Befeuchtungsgelen, die nur Wasser zuführen, stehen auch Präparate zur Verfügung, die den Wirkstoff Hyaluronan (Hyaluronsäure) enthalten, z. B. das KadeHydro Befeuchtungsgel. Hyaluronsäure ist ein natürlicher Feuchtigkeitsspender, der im menschlichen Körper wichtige Funktionen wie beispielsweise die Kontrolle des Wassergehalts im Gewebe übernimmt oder als Schmiermittel für die reibungslose Bewegung der Gelenke dient.

Das hormonfreie KadeHydro Befeuchtungsgel mit Hyaluronsäure lindert trockenheitsbedingte Intimbeschwerden langanhaltend und bildet einen angenehmen Gleitfilm. Es ist geeignet zur Anwendung mit Kondom.

Scheidenmilieu mit Milchsäurekur behandeln

Östrogenmangel hat einen Einfluss auf das natürlich saure Scheidenmilieu und damit einen negativen Einfluss auf die Vaginalflora. Durch die Anwendung eines Milchsäure-haltigen Gels wird nicht nur der pH-Wert der Scheide wieder in den normalen sauren Bereich verschoben, sondern auch die Vermehrung von körpereigenen Milchsäurebakterien (Döderlein Bakterien oder Laktobazillen) angekurbelt, die selbst in der Lage sind, Milchsäure zu produzieren. Sobald sie wieder in einer ausreichend hohen Anzahl in der Scheide vorhanden sind, steigt der Säuregehalt durch Verstoffwechslung von Glykogen aus abgeschilferten Scheidenepithelzellen ohne weiteren Zusatz der Milchsäure. So regeneriert und stabilisiert sich das natürlich saure Milieu, die Besiedelung mit krankmachenden Keimen wird erschwert und dadurch nicht nur die Scheide vor bakteriellen Infektionen geschützt, sondern auch Harnwege. Da der Östrogenmangel, d. h. die Ursache für die Veränderung des Vaginalmilieus jedoch nicht durch die Gabe der Milchsäurekur beseitigt werden kann, ist es wichtig darauf zu achten, dass sich der pH-Wert nicht wieder verändert. Tritt diese Situation ein, kann erneut Milchsäure zugeführt werden.

Tipps zur Vorbeugung von Scheidentrockenheit

Hormonmangel-bedingte Veränderungen im Vaginalbereich können wirksam behandelt werden. Aber nur durch eine längerfristige Therapie. Bis dahin heißt es: Geduld haben, Befeuchtungsgel verwenden, Milchsäure zuführen. 

Mit Geduld ans Ziel: die vollständige Regeneration braucht Zeit

Das beste Mittel gegen Symptome wie Scheidentrockenheit sind Geduld und die Therapie des Östrogenmangels durch die lokale Zugabe von Östrogen. Zwar können Hormonmangel-bedingte Veränderungen im Vaginalbereich wirksam behandelt werden. Eine vollständige Regeneration lässt sich jedoch nur durch eine längerfristige Hormontherapie erreichen. 

Befeuchtungsgele wirken schnell und hormonfrei

Anstelle der lokalen Östrogentherapie, die die häufigste Ursache der Scheidentrockenheit, den Hormonmangel, direkt ausgleicht, kann zur Symptombehandlung einer Scheidentrockenheit auch ein Befeuchtungsgel, z. B. KadeHydro Befeuchtungsgel mit Hyaluronan (Hyaluronsäure), angewendet werden. Befeuchtungsgele können schnell und hormonfrei der Scheide die natürliche Feuchtigkeit zurückgeben und so Brennen, Juckreiz und Wundgefühl sowie Schmerzen bei Reibung, wie beispielsweise während des Sexualverkehrs oder beim Radfahren, lindern. Befeuchtungsgele eignen sich so für jede Frau.

Milchsäure stabilisiert das Scheidenmilieu zusätzlich

Mit der Vermehrung der Laktobazillen geht der Anstieg des Säuregehalts und somit eine Normalisierung des sauren Milieus in der Scheide einher. Dies erschwert die Besiedelung mit krankmachenden Keimen und beugt somit bakteriellen Scheideninfektionen und Harnwegsinfektionen vor. Um das Scheidenmilieu zusätzlich zur lokalen Hormontherapie zu stabilisieren und zu regenerieren, empfiehlt sich die Anwendung eines Milchsäuregels, wie z. B. der  KadeFlora Milchsäurekur. Diese sorgt dafür, dass sich Milchsäurebakterien wieder ansiedeln und sich die Vaginalflora stabilisiert und regeneriert.

Die KadeFlora Milchsäurekur regeneriert und stabilisiert die Vaginalflora und beugt Scheideninfektionen vor. Das Gel ist dermatologisch getestet und wirkt leicht befeuchtend.

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