Scheidenpilz

Milchsäurebakterien halten die Scheide im Gleichgewicht
Milchsäurebakterien halten die Scheidenflora im Gleichgewicht

Eine Scheidenpilzinfektion ist sehr weit verbreitet: Drei von vier Frauen leiden mindestens einmal in ihrem Leben daran. Bei 5-8% der Frauen treten diese belastenden Symptome sogar mehrmals im Jahr auf. Für die Betroffenen ist wichtig zu wissen: Scheidenpilz ist keine Geschlechtskrankheit und hat auch nichts mit mangelnder Sauberkeit oder Hygiene zu tun! Die Erkrankung lässt sich fast immer schnell und unkompliziert behandeln.

Etwa jede fünfte Frau – bei Schwangeren jede dritte Frau – im gebärfähigen Alter ist in der Scheide von Hefepilzen der Gattung Candida in geringer Zahl besiedelt, ohne dass sie Beschwerden machen. Von einem Scheidenpilz spricht man erst, wenn sich der Pilz ungehindert vermehrt. Wie kommt es dazu? Bei einer gesunden, geschlechtsreifen Frau überwiegen im Scheidenmilieu die so genannten Milchsäurebakterien (Laktobazillen), auch als Döderlein-Bakterien bekannt. Diese haben die wichtige Aufgabe, aus dem Glykogen, das in den Zellen der Scheidenhaut hormonabhängig gebildet wird, Milchsäure zu bilden. Milchsäure sorgt für einen niedrigen pH-Wert und somit für ein saures Scheidenmilieu. Wird das Gleichgewicht der Scheidenflora gestört, dann nimmt die Zahl der Milchsäurebakterien ab und der pH-Wert des Scheidenmilieus steigt. Keime wie Pilze können sich ungebremst vermehren und führen zu Scheidenpilz. Wenn sich krankheitserregende Bakterien vermehren, entsteht eine bakterielle Scheideninfektion.

Gründe, die dazu führen können, dass das Gleichgewicht der Scheide gestört wird:

  • ein geschwächtes Immunsystem
  • Erkrankungen wie Diabetes mellitus
  • Veränderungen im Hormonhaushalt während der Pubertät, der Menstruation, einer Schwangerschaft oder der Wechseljahre
  • Einnahme von Antibiotika
  • Stress, psychische Probleme
  • übertriebene oder falsche Intimhygiene

Symptome von Scheidenpilz

Eine Scheidenpilzinfektion ist ungefährlich, aber sie verursacht Beschwerden, die das körperliche und seelische Wohlbefinden und häufig auch die Sexualität in der Partnerschaft beeinträchtigen. Folgende Beschwerden sind für eine Pilzinfektion typisch:
Scheidenpilz verursacht Beschwerden innerhalb und außerhalb der Scheide
Scheidenpilz verursacht Beschwerden innerhalb und außerhalb der Scheide
  • starker Juckreiz und Brennen in der Scheide und im äußeren Genitalbereich
  • der äußere Genitalbereich ist gerötet und geschwollen im Bereich der Schamlippen und der Klitoris finden sich weißliche Beläge
  • gelblich-weißliches, quarkähnliches Ausfluss (Fluor)
  • unauffälliger Geruch
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr

Die genannten Symptome können einzeln oder gemeinsam auftreten. Zudem ist von Frau zu Frau die Stärke der Beschwerden unterschiedlich.

Unangenehm riechender Ausfluss ist kein Scheidenpilz

Obwohl viele Frauen sich relativ schnell sicher sind, dass es sich bei diesen Symptomen um einen Scheidenpilz handelt, kann manchmal auch eine andere Erkrankung Auslöser der Symptome sein. Dazu gehören z.B. Infektionen der Scheide mit Bakterien, die sich mit einem unangenehm fischartig riechenden Ausfluss bemerkbar macht und in jedem Fall vom Arzt behandelt werden muss. Auch wenn Brennen, Jucken oder Ausfluss zum ersten Mal, während der Schwangerschaft, mehr als 3-bis 4mal im Jahr auftritt, die Symptome trotz Therapie anhalten oder sich verstärken, ist ein Arzt aufzusuchen.

Therapie von Scheidenpilz

Vaginaltabletten werden mit dem Applikator eingeführt
Vaginaltabletten werden mit dem Applikator eingeführt
Liegt ein Scheidenpilz vor, dann lässt dieser sich in der Regel gut selbst behandeln. Da häufig Scheide und der äußere Schambereich (z.B. Schamlippen) betroffen sind, hat sich die kombinierte Anwendung einer Vaginaltablette für die lokale Anwendung in der Scheide und einer Creme für den äußeren Intimbereich, wie z.B. der 3-Tages-Kombi Therapie KadeFungin 3 mit dem Wirkstoff Clotrimazol bewährt. Diese Therapie ist in jeder Apotheke ohne Rezept erhältlich.

Für eine erfolgreiche Behandlung ist es erforderlich, dass die Behandlung des Scheidenpilzes lange genug durchgeführt wird. Da die Symptome normalerweise 3 Tage andauern, ist die Anwendung einer Therapie über 3 Tage ideal, um die lästigen Begleiterscheinungen einer Scheidenpilzinfektion – wie Jucken und Brennen – durchgehend zu therapieren. Auch bei schnell nachlassenden Beschwerden sollte die Therapie unbedingt aufrechterhalten werden. So werden wiederkehrende Infektionen aufgrund von noch vorhandenen Hefepilzen verhindert. Der beste Zeitpunkt für die Anwendung von Vaginaltabletten ist abends vor dem Schlafengehen, da sich die Wirkung über Nacht optimal entfalten kann. Die Creme kann zusätzlich zur abendlichen Anwendung auch tagsüber bis zu 2-mal verwendet werden.

KadeFungin 3 ist ein bewährtes, rezeptfreies Arzneimittel bei Scheidenpilzinfektionen. Der Wirkstoff Clotrimazol ist auch in der Schwangerschaft und Stillzeit nach Rücksprache mit dem Arzt anwendbar.

Scheidenpilz während der Schwangerschaft

Werdende Mütter infizieren sich besonders leicht mit Candida albicans und leiden daher häufig unter Scheidenpilz. Ein Grund ist die erhöhte Hormonkonzentration im Körper, durch die sich der Glukosegehalt der Scheidenschleimhaut erhöht, so dass die Pilze einen idealen Nährboden vorfinden. Außerdem ist das Immunsystem von Schwangeren leichter angreifbar. Für das Ungeborene stellt Scheidenpilz kaum eine Gefahr dar. Trotzdem sollte Scheidenpilz behandelt werden. Die Anwendung von Vaginaltabletten (jedoch ohne Applikator) und Creme mit Clotrimazol ist in der Schwangerschaft nach Rücksprache mit dem Arzt möglich.  

Hartnäckiger Scheidenpilz: Milchsäurebakterien können helfen

Kommt der Scheidenpilz nach einer Therapie wieder, bezeichnen betroffene Frauen dies als hartnäckigen Scheidenpilz oder als chronische Scheidenpilzinfektion. Ärzte nennen das Wiederauftreten des Pilzes eine rezidivierende Vaginalmykose. Regelmäßige Scheideninfektionen wie z. B. häufiger Scheidenpilz, sind ein Hinweis auf eine stark beeinträchtigte Scheidenflora. Hier sind kaum noch, bis gar keine körpereigenen Laktobazillen mehr vorhanden. In diesem Fall ist die Gabe eines Laktobazillen-Präparates wie KadeFungin FloraProtect sinnvoll.

Tipps zur Vorbeugung einer Scheidenpilzinfektion

Die wichtigsten Regeln, um Scheidenpilz vorzubeugen

  • Reinigen Sie die Intimregion sanft mit einer speziellen Intimwaschlotion oder lediglich mit Wasser damit das natürliche Milieu nicht gestört wird. Verzichten Sie auf Intimdeos und Scheidenspülungen — auch diese bringen das natürliche Gleichgewicht durcheinander. 
  • Während einer akuten Pilzinfektion Waschlappen, Handtücher und Unterwäsche täglich wechseln und diese bei mindestens 60 °C mit einem Vollwaschmittel in der Waschmaschine waschen. 
  • Verzichten Sie auf nicht atmungsaktive Hosen und Slips aus synthetischen Materialien, die nicht bei hohen Temperaturen waschbar sind. 
  • Bei Verdacht einer Partnerinfektion den Partner gegebenenfalls mit therapieren. So wird die gegenseitige Ansteckung, der so genannte Ping-Pong-Effekt, vermieden. 
  • Nach dem Stuhlgang richtig reinigen 

 

Hefepilze kommen besonders häufig im Darm und Analbereich vor. Ein häufiger Infektionsweg ist daher das falsche Reinigen nach dem Stuhlgang. Richtig ist die Reinigung von vorn (von der Scheide) nach hinten (zum Darmausgang).

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