Wussten Sie, dass in Deutschland jeder Dritte gelegentlich unter Sodbrennen leidet? Ratschläge aus der Hausapotheke und schlaue Tipps aus dem Internet sind allerdings nicht immer nachahmenswert. Zum Glück gibt es eine Vielzahl an wirksamen Maßnahmen, die Ihre Beschwerden lindern können.
Mythos 1: Milch
Da Milch angeblich eine säureneutralisierte Wirkung hat, soll sie gegen Sodbrennen helfen.
FAKT: Tatsächlich führt Milch nachgewiesenermaßen eher zu mehr Säureschüben. Das Gleiche gilt für Joghurt, der in der gleichen Untersuchung zu einem höheren Sodbrennrisiko geführt hat.
Mythos 2: Verdauungsschnaps
Nach einem üppigen Essen, soll der Verdauungsschnaps einen verdauungsfördernden Effekt haben.
FAKT: Alkohol hat eine muskelentspannende Wirkung und regt die Produktion der Magensäure an. Bei angeregter Säureproduktion ist ein entspannter Schließmuskel des Magens für Sodbrennen natürlich kontraproduktiv, da Magensäure leichter in die Speiseröhre aufsteigen kann. Durch die muskelentspannende Wirkung führt ein Verdauungsschnaps lediglich dazu, dass das Völlegefühl nach dem üppigen Essen etwas nachlässt. Bei einem Kräuterschnaps haben die enthaltenen Kräuter zwar einen positiven Effekt auf Sodbrennen, der negative Effekt durch den Alkohol ist aber dennoch gegeben.
Mythos 3: Natron
Die Einnahme von Natron gilt als weit verbreitetes Hausmittel und hilft gegen Sodbrennen – so die Annahme.
FAKT: Die enthaltenen Carbonate neutralisieren zwar Magensäure, dabei wird jedoch das Gas Kohlendioxid gebildet, das zu Aufstoßen führt. Beim Aufstoßen kann es sehr leicht passieren, dass Mageninhalt mit in die Speiseröhre gelangt und Sodbrennen hierdurch begünstigt wird. Außerdem regt Natron die weitere Produktion von Magensäure an, weshalb von der Einnahme dieses Hausmittels abzuraten ist.
Mythos 4: Verdauungsschläfchen
Ein Verdauungsschläfchen kann angeblich gegen lästiges Sodbrennen helfen.
FAKT: Liegen fördert Sodbrennen, da in einer waagrechten Position Mageninhalt leichter in die Speiseröhre steigen kann. Die Verdauung wird durch das Liegen zusätzlich verlangsamt, wodurch die Stimulation der Magensäure-Produktion länger anhält. Daher ein Nickerchen am besten nach einem Spaziergang und in einer leicht erhöhten Position halten. So nimmt der Druck auf den Magenausgang etwas ab.
Was hilft wirklich?
- Stilles Wasser trinken: Trinken Sie am besten stilles Wasser gut verteilt auf kleinere Schlücke über den ganzen Tag. Das Wasser verdünnt den Mageninhalt und trägt selbst nicht zu einer Erhöhung des Sodbrennrisikos bei, wie dies bei kohlensäurehaltigen Getränken der Fall ist. Außerdem spült das regelmäßige Trinken die Speiseröhre, wodurch hinaufgestiegener Mageninhalt wieder zurück in den Magen befördert werden kann.
- Kräutertee trinken: Greifen Sie zu Fenchel, Kamille, Anis, Spitzwegerich, Kümmel oder Schafgarbe, da diese Kräuter einen positiven Effekt auf Verdauung und Sodbrennen haben. Vermeiden Sie Früchtetee, da diese zusätzliche Fruchtsäuren enthalten.
- Espresso trinken: Gönnen Sie sich nach dem Essen einen Espresso! Espressobohnen enthalten aufgrund der längeren Röstdauer mehr Bitterstoffe und weniger Kaffeesäure. Sie sind somit besser verträglich als Kaffeebohnen. Bitterstoffe haben sowohl einen säurehemmenden als auch -fördernden Effekt, je nachdem mit welchen Rezeptoren sie in unserem Verdauungssystem interagieren. Weniger Kaffeesäure zusammen mit dem enthaltenen Koffein, das Stoffwechsel und Durchblutung anregt und dadurch einen positiven Einfluss auf die Darmaktivität hat, führt in Summe zu einer positiven Wirkung auf die Verdauung und kann das Sodbrennrisiko senken.
- Gewürze: Ingwer, Fenchel, Kümmel und Kreuzkümmel können einen positiven Effekt auf Ihr Sodbrennen haben.
- Kaugummi kauen: Sie trinken nicht gern stilles Wasser oder Tee? Dann könnte Kaugummi kauen für Sie eine gute Alternative sein. Durch den wiederholten Kauprozess wird Ihre Speichelproduktion anregt. Der zusätzliche Speichel wirkt durch das häufigere Schlucken positiv auf die Säurelast in der Speiseröhre. Achtung: Vermeiden Sie Kaugummis mit extremen Geschmacksrichtungen , diese können die Säureproduktion anregen.
- Langsam essen: Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Mahlzeit! Wenn Sie an Sodbrennen leiden, sollten Sie langsam kauen und nicht zwischen Tür und Angel essen. Greifen Sie eher zu stärkehaltigen Nahrungsmitteln (z.B. Hülsenfrüchte, Nudeln, Kartoffeln, Brot und Müsli): Sie wirken im Magen basisch und können so die Magensäure binden.
- Bewegung: Bewegen Sie sich ausreichend! Dadurch wird die Verdauung angekurbelt und das Sodbrennen kann verringert werden. Ein Spaziergang nach dem Essen ist ideal.
- Erhöhte Schlafposition: Lagern Sie Ihren Oberkörper in der Nacht und auch beim Mittagsschläfchen etwas höher, so dass der Mageninhalt nicht so leicht zurückfließen kann. Falls Sie einen verstellbaren Lattenrost haben, passen Sie diesen entsprechend an oder nehmen Sie ein zusätzliches Kissen. Alternativ finden Sie im Baumarkt entsprechende Bettunterlagen.
- Wirksame Magen Gels: Moderne Medikamente können schnell und effektiv Ihre Beschwerden lindern. Antazida wie das Magen Gel Riopan neutralisieren sofort nach der Einnahme überschüssige Magensäure und das moderne Schichtgitterantazidum legt sich wie ein Schutzfilm auf die Magenschleimhaut. Dadurch stärken Sie Ihre körpereigene Regeneration und haben durch die langanhaltende Wirkung erstmal Ruhe vor dem Sodbrennen. Weitere Informationen zum Riopan Magen Gel finden Sie hier.
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