Hautpflege im Winter – die kalte Jahreszeit ist eine Herausforderung für unsere Haut

VON
DR. KADE

Wussten Sie, dass die kalte Jahreszeit die schwierigste Zeit des Jahres für unsere Haut ist? Mit der richtigen Hautpflege und einigen Verhaltenstipps kann das Risiko für rissige oder trockene Haut jedoch effektiv gesenkt werden.

Warum der Winter eine besondere Herausforderung für unsere Haut ist:

Trockene und kalte Luft im Freien  

Aufgrund der kalten Luft reguliert unser Körper den Stoffwechsel in der Haut herunter. Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, damit weniger Wärme über die Haut verloren gehen kann. In der Folge finden Regenerationsprozesse nur noch verlangsamt statt. Bei unter 8°C stellen außerdem die Talgdrüsen ihre Aktivität ein, wodurch der natürliche Fettfilm nicht mehr erneuert wird und ausdünnt.

Warme Heizungsluft in Gebäuden 

Zwar verliert die Haut bereits in der kalten Luft Feuchtigkeit, aber noch viel intensiver, wenn man nach einem längeren Aufenthalt im Freien (= ausgedünnter Fettfilm auf der Haut) wieder in gut beheizte Räume zurückkehrt. Denn warme Heizungsluft hat meist eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit und entzieht der Haut besonders viel Feuchtigkeit.

Wie kann im Winter die Haut wirksam geschützt werden?  

Tipp 1: Kennen Sie Ihren Hauttyp?

Bei einer relativ fettigen Haut kann die bereits gefundene Körperpflege meist problemlos  auch im Winter weiter eingesetzt werden, da die körpereigenen Hautlipide auch für diese Problemzeit ausreichend gebildet werden. Im Gegensatz dazu benötigen Personen mit einer sehr trockenen Haut, wie Ältere oder Neurodermitis-Patienten, fast immer andere Pflegeprodukte als im Sommer. Und der „Rest“, die Mehrheit mit einer eher „normalen“ Haut, muss im Winter beobachten, ob die Haut zu jucken oder zu spannen anfängt oder ob die Haut an besonders zu Trockenheit neigenden Hautpartien wie den Knie- oder Armgelenken zu schuppen beginnt.

Tipp 2: Mehr Fett

Oft reicht der Fettgehalt von schnell einziehenden Standardpflegeprodukten im Winter nicht mehr aus und es müssen Produkte mit einem höheren Lipidanteil eingesetzt werden. Neben dem Fettanteil spielt dabei jedoch auch die Art der verarbeiteten Fette eine wichtige Rolle, da überwiegend aus pflanzlichen Ölen stammende Lipide wie Nachtkerzen-, Avocado- oder Traubenkernöl besonders hautverträglich sind und über die fettende Wirkung hinausgehende Eigenschaften mitbringen.

Tipp 3: Bessere Feuchtigkeitsversorgung

Insbesondere im Winter sollte bei der Hautpflege auf natürliche Feuchthaltefaktoren geachtet werden. Diese werden wegen der englischen Bezeichnung Natural Moisturizing Factor oft kurz NMF genannt. Hierzu zählen beispielsweise Harnstoff, Glycerin oder Hyaluronsäure. NMFs ziehen in die oberen Hautschichten ein, stabilisieren die Hautbarriere und binden Wasser. In Kombination mit einem ausreichend hohen Fettanteil, der das Entweichen von Feuchtigkeit aus der Haut reduziert, kann durch NMFs mehr Feuchtigkeit in der oberen Hautschicht gespeichert werden.

Tipp 4: Körperreinigung

Gerade im Winter erscheint es besonders reizvoll, bei kalten Außentemperaturen lange und heiß zu duschen oder zu baden. Doch heißes Wasser löst Fettbestandteile aus der Haut heraus, die anschließend wieder ersetzt werden müssen. Insbesondere Personen mit trockener Haut sollten daher bevorzugt kurz und eher etwas kälter duschen oder baden.

Tipp 5: Wasser

Warme Heizungsluft entzieht der Haut weniger Feuchtigkeit, wenn die Luftfeuchtigkeit erhöht wird. Hierfür können Luftbefeuchter eingesetzt oder einfach kleine Schälchen mit Wasser auf die Heizung gestellt werden. Gerade letzteres aber kann oft nur einen kleinen Beitrag zu einer höheren Luftfeuchtigkeit leisten, weshalb immer daran gedacht werden muss, dem Körper die über die Haut verlorene Feuchtigkeit wieder zuzuführen. Daher gilt auch im Winter: mindestens 1,5 L Wasser pro Tag trinken.

 

 

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